Kommunikation wird anspruchsvoller
Wirtschaften mit vielen Widersprüchlichkeiten. Das bedeutet: DIE KOMMUNIKATION WIRD NOCH ANSPRUCHSVOLLER.
Viele Unternehmen bewegen sich heute zwischen zwei Polen: Markenartikler vs. Private-Label-Produzent? Preiseinstieg vs. Premium? Tierische Produkte vs. pflanzliche? Nur wenige Unternehmen weisen eine klare und unangreifbare Positionierung auf.
Scheinbare Widersprüchlichkeiten sind heute schon Alltag. Kein Wunder, denn anhaltend hoher Wettbewerbs- und Preisdruck wird den Trend zur Zweigleisigkeit verstärken und ein Wirtschaften mit noch stärkeren Widersprüchlichkeiten bedingen. Das hat jedoch Auswirkungen auf die Produkt- und Markenkommunikation wie auch die Unternehmens- und Nachhaltigkeitskommunikation.
Kommunikation wird noch anspruchsvoller – auch, weil es viel mehr Zielgruppen gibt, die berücksichtigt werden müssen. Kommunikation wird politischer, der Verbraucher kritischer, der Handel noch fordernder. Hier die richtigen Botschaften zu finden, ist eine der zentralen Herausforderungen der künftigen Foodkommunikation.
Lebensmittelsicherheit
Neue Technologien und Corona: LEBENSMITTELSICHERHEIT First
Die Corona-Pandemie hat die Sicherheit von Lebensmitteln von einem innerbetrieblichen Prozess in ein Medienthema verwandelt: Tragen die Temperatur im Produktionsbetrieb und die Beschaffenheit der Verpackung möglicherweise dazu bei, das Virus zu verbreiten?
Doch es braucht keine Pandemie, um den neuen Stellenwert der Lebensmittelsicherheit zu erkennen: Bis zum Jahr 2050 wird die Weltbevölkerung auf fast 10 Milliarden Menschen wachsen. Technologisch betrachtet gibt es genug Möglichkeiten, mit einer neuen Generation von Lebensmitteln und neuen Produktionsverfahren die steigende Nachfrage zu stillen. Herausfordernd wird jedoch die Frage, wie sicher diese neuen Lebensmittel sind. Unternehmen, die frühzeitig die Sicherheit neuer Produktgattungen und -technologien glaubwürdig gegenüber allen relevanten Zielgruppen (Handel, Verbraucher, Politik) kommunizieren, bringen sich in einen Wettbewerbsvorteil.
Beyond Food wird wettbewerbsfähig
Die neue Foodtech-Szene hat gesagt: Wenn wir Fleisch imitieren wollen, müssen wir es verstehen. Sie zerlegen es in kleinste Bestandteile und analysieren es. Mit dem Ergebnis, dass sie es jetzt in Perfektion nachbauen können. Gleichzeitig hat der Handel den Willen, pflanzliche Alternativen langfristig zu etablieren und erwartet Produktinnovationen, die geschmacklich überzeugen und neue, bislang ungenutzte Pflanzenarten zum Erfolg verhelfen. Auch wenn wir noch weit davon entfernt sind, dass cultured meat wettbewerbsfähig ist – es gibt schon jetzt eine Vielzahl von pflanzlichen Alternativen, die sowohl ernährungsphysiologisch, geschmacklich als auch preislich überzeugen. Jedes lebensmittelproduzierende Unternehmen sollte sich daher mit den pflanzlichen Alternativen zu seinem Produktportfolio beschäftigen, um nicht den eigenen Kodak-Moment zu erleben.
Klimaneutrale Produktgattungen
Handel wird KLIMANEUTRALE PRODUKTGATTUNGEN am Point of Sale präsentieren.
Die Revolution findet in kleinen Schritten statt. Experimente mit neuen Verpackungsmethoden oder die klimaneutrale Produktion – all dies ein Schritt auf dem Weg zu einer grüneren Welt. So wundert es auch nicht, dass nahezu jede Marke mittlerweile Klimaneutralitätsaussagen zu ihren Produkten macht. Folgerichtig titelte ein Medium: „Klimaneutralität ist das neue Bio“. Jeder Lebensmittelproduzent sollte sein gesamtes geschäftliches Ökosystem in seinen Veränderungsprozess miteinbeziehen. Von elementarer Bedeutung ist dabei eine klare Kommunikation gegenüber dem Verbraucher, bei dem nach wie vor eine große Verunsicherung darüber besteht, worauf bei der Auswahl nachhaltiger Produkte zu achten ist. Es lohnt sich daher als Unternehmen, eine Methodik zur Kennzeichnung zu entwickeln, damit für den Endkunden schnell ersichtlich wird, welches Produkt das beste Umweltprofil besitzt.
Regionalität
In den Ballungsräumen bedienen urbane Hofläden und neue regionale Lieferdienste die Sehnsucht nach „REGIONALITÄT“
Der Konsum regionaler Lebensmittel und die Vielfalt an urbanen Hofläden spiegeln die Sehnsucht vieler Verbraucher nach Vertrautem und Nachhaltigkeit wider. Regionalität ist die Trend-Antwort auf die Globalisierung unseres Ernährungssystems, das nicht erst mit der Corona-Pandemie kritisch hinterfragt wird. Gleichzeitig geht es beim Trend zu mehr Regionalität schon lange nicht mehr nur um die geografische Nähe zwischen Konsument und Produzent. Es geht vielmehr auch um soziale und qualitative Merkmale. Die Erwartungshaltung an Lebensmittelproduzenten steigt somit immens. Was bedeuten diese Entwicklungen für die Ballungsräume und die Lebensmittelwirtschaft? Große Teile der Verbraucher werden weiterhin ihre „Lovebrands“ kaufen. Doch wer seinen Produkten das Attribut regional verleihen kann, wird stärker profitieren als Produkte ohne jeglichen emotionalen Anker.
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Frank Schroedter
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