Was sind Leuchtturmprojekte für nachhaltigeres Wirtschaften?
Die Blumenwiese vor der Firmenzentrale, das papierfreie Büro, ein Firmenfahrrad oder ein erstes E-Auto – manche Unternehmen kommunizieren mit Maßnahmen wie diesen ihre Bemühungen für nachhaltigeres Wirtschaften. Als Stakeholder fragt man sich, ob es dort nicht andere, wirkungsvollere Maßnahmen gibt?
Weniger ist mehr
Doch wie findet ein Unternehmen die Leuchtturmthemen mit Außenwirkung, die bei den Stakeholdern einen Aha-Effekt auslösen und überzeugend belegen, dass der Weg des nachhaltigeren Wirtschaftens systematisch beschritten wird? Grundsätzlich kann man sagen: Weniger ist mehr. Statt vieler kleinteiliger Einzelprojekte sollte man sich auf wenige, leicht verständliche und wirkungsvolle Projekte konzentrieren. Stakeholder möchten sich nicht im Detail und in voller Tiefe über unzählige Aktionen informieren, sondern schnell den Kerngedanken weniger Maßnahmen erfassen.
Maßnahmen eng am Kerngeschäft sind die glaubwürdigsten
Im besten Fall haben deshalb die nach außen kommunizierten Nachhaltigkeits-Maßnahmen mit dem Kerngeschäft des Unternehmens zu tun. Wenn der Dienstleister 2 E-Autos anschafft, der Reinigungsdienst eine Blumenwiese pflanzt oder die Spedition CO2-Zertifikate kauft, wirkt das unglaubwürdig, ja teilwiese sogar etwas hilflos. Der Schwabe würde sagen, das hat ein „Gschmäckle“.
Wenn der Catering-Dienstleister jedoch Maßnahmen ergreift, um Essensabfälle zu reduzieren oder pflanzliche Gerichte promotet, produzierende Unternehmen sich energieautark machen, ein Nahrungsmittelhersteller sukzessive auf Produkte aus tierfreien Ressourcen umstellt, ein Cleaning-Dienst den Einsatz von Reinigungschemikalien reduziert oder eine Spedition ihre Fahrzeuge sukzessive modernisiert – dann erkennen Stakeholder das als ernsthafte Bemühungen für nachhaltigeres Wirtschaften im Rahmen der jeweiligen Geschäftstätigkeit.
In unserem Kundenkreis gibt es viele solch eindrucksvolle Beispiele. Das bekannteste dürfte die Gurkensole von Develey sein, die seit 2019 als Streusalz-Alternative genutzt wird. Dass ein Abfallprodukt eine neue Einsatzmöglichkeit bekommt und gleichzeitig umweltbelastendes Streusalz und Wasser eingespart werden, ist leicht verständlich und leuchtet unmittelbar als nachhaltig ein. Das hat nicht zuletzt zu einem breiten Medienecho und zu einer kontinuierlichen Berichterstattung geführt. Ritter Sport betreibt zum Beispiel eine eigene Kakao-Plantage, bei der gesichert ist, dass keine Kinderarbeit stattfindet. Klüh Catering nutzt KI, um Essensabfälle zu messen und dann in Form von angepassten Portionen zu reduzieren. Klüh Cleaning ersetzt Chemikalien zur Reinigung mit Ozon. Bei dieser Reinigungsvariante bleiben nur Sauerstoff und Wasser übrig. Der Dachziegelhersteller ERLUS nimmt im Sinne einer echten Kreislaufwirtschaft alte Ziegel zurück, pulverisiert sie und führt sie der Neuproduktion wieder zu.
All diese Beispiele zeigen: wenn nachhaltige Maßnahmen sich eng am Kerngeschäft bewegen, können sie als Leuchttürme auch leicht verständlich aufbereitet und glaubwürdig nach außen kommuniziert werden.
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