To prepare, or not to prepare – Umfrage unter europäischen Krisenexperten aus 18 Ländern gibt Antworten
Eine aktuelle Umfrage von europäischen Krisenexperten zeigt deutlich: Cyberkrisen haben das höchste Krisenpotenzial für Unternehmen – noch vor wirtschaftlichen Verwerfungen oder politischer Instabilität.
Inhalt
Cyberangriffe sind längst Realität – und können existenzbedrohend sein
11 der 18 CCNE-Mitgliedsagenturen – allesamt spezialisiert auf Krisenkommunikation – bewerten Cyberangriffe in der indikativen Umfrage als das derzeit schwerwiegendste Risiko für ihre Kunden. Die Gefahr liegt dabei nicht nur im unmittelbaren Imageschaden, sondern auch in betriebswirtschaftlichen Folgen bis hin zur Insolvenz. Obwohl Cyberkrisen leider zum Alltag geworden sind, unterschätzen viele Unternehmen noch immer das Ausmaß – sowohl in technischer als auch in kommunikativer Hinsicht. In einem weiteren Blogbeitrag beschreibt Frank Schroedter, Geschäftsführer bei Engel und Zimmermann, anhand realer Fälle, wie Erpresser vorgehen und was es zu beachten gilt: Cyberkrise: Bezahlen oder nicht bezahlen?
Zahlen, die alarmieren: Unternehmen sind oft schlecht vorbereitet
Die Umfrage offenbart eine kritische Einschätzung zur Krisenvorsorge: Rund 90 Prozent der europäischen Experten bewerten den Krisenvorbereitungsgrad ihrer Kunden als moderat oder schlecht. Ein häufiger Trugschluss: Die alleinige Existenz eines digitalen Krisenhandbuchs vermittle Sicherheit. Im Ernstfall einer Cyberkrise ist es jedoch selbst oft nicht zugänglich.
Unsere Erfahrung bei Engel & Zimmermann in Deutschland bestätigt diese Einschätzung vollumfänglich. Wirklich wirksame Vorbereitung umfasst deutlich mehr als Dokumente: Es braucht regelmäßige Trainings, realistische Szenarienübungen und eine klare Verantwortungsverteilung im Krisenfall.
Resilienz rückt in den Fokus – doch Vorbereitung bleibt uneinheitlich
Positiv bewerten viele Experten, dass das Thema Resilienz – also die Fähigkeit, Krisen durchzustehen und gestärkt daraus hervorzugehen – zunehmend an Bedeutung gewinnt. Immer mehr Unternehmen erkennen, dass Krisenfestigkeit strategisch aufgebaut werden muss. Sei es im Lichte einer ausländischen Bedrohung oder etwa im Fall einer Naturkatastrophe und deren Folgen.
Gleichzeitig zeigt sich laut den CCNE-Beratern ein uneinheitliches Bild bei der praktischen Umsetzung: Während manche Unternehmen eine wachsende Bereitschaft zur aktiven Vorbereitung und pragmatische Lösungen zeigen, agieren viele noch überwiegend reaktiv und ad hoc, wenn eine Krise eintritt.
Frühwarnsysteme, Medientrainings & KI: So schützen sich Unternehmen
Die befragten CCNE-Partner setzen in ihrer Beratungsarbeit auf konkrete Präventionsmaßnahmen:
- Über 70 % der Experten arbeiten mit Frühwarnsystemen, z. B. Social Media Monitoring oder Issue Monitoring.
- Ein Drittel nutzt bereits KI-basierte Tools für die Früherkennung kritischer Entwicklungen.
- Medientrainings und Risikoworkshops gehören für mehr als die Hälfte der Agenturen zum Standard in der Krisenvorbereitung.
Auch bei Engel & Zimmermann integrieren wir diese Instrumente seit Jahren systematisch in unsere Krisenvorsorge- und Trainingsformate für Unternehmen und Organisationen.
Künstliche Intelligenz verändert die Krisenkommunikation
Die Befragung zeigt: Künstliche Intelligenz ist nicht länger Zukunftsmusik – sie wird längst aktiv genutzt. Tools wie ChatGPT, Copilot, Cognivis, Claude oder Canva unterstützen unsere Kolleginnen und Kollegen europaweit bei Szenarienanalysen, Monitoring oder der schnellen Entwicklung erster Kommunikationsansätze.
KI ersetzt dabei nicht die Erfahrung – sie ergänzt sie. Als Kommunikationsberater mit jahrzehntelanger Krisenerfahrung wissen wir, wie entscheidend es ist, neue Technologien zielgerichtet und verantwortungsvoll in die Arbeit zu integrieren.
Gleichzeitig birgt die KI auch enorme Herausforderungen für Unternehmen, wie Peter Jordan, Leiter der Unit Krise bei Engel und Zimmermann, beschreibt: Reputationsgefahr Deep Fakes.
Die großen Herausforderungen von morgen: Diese Themen beschäftigen Europas Krisenprofis
Die europäischen Krisenexpertinnen und -experten sehen eine klare Entwicklung: Die Komplexität der Herausforderungen in der Krisenkommunikation wird weiter steigen. Zentrale Zukunftsthemen sind laut der CCNE-Erhebung:
- Cyberangriffe und IT-Sicherheitsvorfälle
- Künstliche Intelligenz und automatisierte Desinformation
- Geopolitische Spannungen und deren wirtschaftliche Folgen (Sabotage – die neue Dimension der Krise und wie man sich schützen kann)
- Polarisierung und gesellschaftliche Spaltung
- Fake News und Identitätsdiebstahl
- Klimawandel und Umweltkatastrophen
Unternehmen sind gut beraten, diese Themen frühzeitig in ihre Krisenplanung zu integrieren – sowohl organisatorisch als auch kommunikativ.
Internationaler Austausch: CCNE-Meeting 2025 in Warschau
Die Ergebnisse des CCNE-Krisen Puls-Checks wurden beim jährlichen Netzwerktreffen präsentiert, das dieses Jahr bei der polnischen Partneragentur 24/7 Communications in Warschau stattfand. Zwei Tage lang diskutierten die Mitglieder über die wichtigsten Krisentrends, Best Practices und neue Tools im internationalen Kontext.
Für unsere Kunden in Deutschland und darüber hinaus bedeutet dieses starke Netzwerk: Grenzüberschreitende Expertise, direkte Handlungskompetenz vor Ort und abgestimmte Kommunikation im Krisenfall.
Über das Crisis Communications Network Europe (CCNE)
Das CCNE ist ein Zusammenschluss spezialisierter inhabergeführter Kommunikationsagenturen aus 18 europäischen Ländern. Engel & Zimmermann war 2019 Mitgründer des Netzwerks, das sich auf Krisenkommunikation mit lokaler Marktkenntnis und internationaler Handlungskraft fokussiert.
Zur Befragung
Die Erhebung wurde von Engel & Zimmermann initiiert. Befragt wurden Entscheidungsträger (Inhaber und Inhaberinnen, CEOs, Senior Consultants) aus allen 18 Mitgliedsagenturen des CCNE im März und April 2025.
Engel & Zimmermann GmbH
Leibstraße 51
85540 Haar bei München
T: +49 89 8 935 633
F: +49 89 893 984 29
kontakt@engel-zimmermann.de
Büro Berlin
Prenzlauer Allee 7
10405 Berlin
Büro Köln
Anna-Schneider-Steig 17
50678 Köln (Rheinauhafen)