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Positionieren, bevor es andere tun! Lean-Lobbying zur Bundestagswahl

Luca Lichtenthäler
13. März 2024
Public Affairs

Die Dynamik der Lobbyarbeit: Strategien während Koalitionsverhandlungen

Stehen Koalitionsverhandlungen an, läuft die Lobby-Maschinerie hoch. Politische Interessenvertretung findet hierbei meist gegenüber Mitgliedern von Regierungen, Landes- und Bundesparlamenten statt. Positionspapiere werden an Verhandlungsgruppen gesendet. Während einer Legislatur sind die Büros der Regierenden und Parlamentarier erste Anlaufstelle der politischen Kommunikation. Dieser bewährte Weg der Positionierung im politischen Umfeld ist unverzichtbar. Für eine nachhaltige Durchdringung mit eigenen Themen ist das Altbewährte jedoch nicht der alleinige Königsweg.

Die Wahlprogramme als langfristige Chance

Regierungsprogramme werden von Parteimitgliedern und nicht von Abgeordneten verhandelt. Grundlage für die Arbeit in Verhandlungsgruppen ist das jeweilige Wahlprogramm der Parteien. Was nicht im Wahlprogramm steht, landet nicht im Koalitionsvertrag. Die Parteigremien befassen sich ein Jahr vor der nächsten Wahl mit ihrem Programm. Fachausschüsse treffen Experten, Programmkommissionen werden gebildet und auf Parteitagen wird das Programm verabschiedet. Aus den Gremien der Partei rekrutieren sich neue Abgeordnete, Regierungsmitglieder und deren Mitarbeiter. Im Programmprozess muss die politische Positionierung vollzogen werden. Sichtbarkeit in Fachausschüssen und während des gesamten Programmprozesses schafft einerseits Zugang zu Fachleuten einer Partei aus Bund und Ländern. Den Fachausschüssen helfen Sie durch Ihre passgenau aufbereiteten Themen. Mit Ideen und Lösungsvorschlägen für reale Probleme aus der unternehmerischen Praxis platzieren Sie Ihre Anliegen im Programm. Außerdem erhalten Sie Einblicke in die Themenschwerpunkte für die nächste Wahl. Des Weiteren hat man durch die frühzeitige Kontaktaufnahme zu relevanten Stakeholdern der Partei schon vor den Mitbewerbern belastbare Beziehungen. Landet die eigene Position im Wahlprogramm einer Partei, muss man die politischen Entscheidungsträger in Koalitionsverhandlungen und dem daran anschließenden Tagesgeschäft nur noch an ihre eigenen Versprechen erinnern.

Konkrete Maßnahmen

Konkrete Maßnahmen sind: Zuerst Themen identifizieren und daraus politische Positionen ableiten. Wichtige Voraussetzung ist ein valides Stakeholder-Mapping. Auf dieser Basis wird dann ein Kontaktprogramm erstellt. Zur Positionierung in den Gremien werden auf die jeweilige Partei zugeschnittene Formate entwickelt. Das Netzwerk wird professionell und dauerhaft gepflegt. Parallel hierzu sorgen Sie dafür, dass Ihre Botschaften öffentlichkeitswirksam über Ihre Social-Media-Kanäle und relevanten Medien verbreitet werden. So erzeugen Sie die wichtige Aufmerksamkeit in der breiten Öffentlichkeit und der Fachwelt.
Mit diesem vernetzten Public Affairs-Ansatz sind Sie langfristig sichtbar, denn sie positionieren sich, bevor es andere tun.

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