Home Insights Blog Klimaneutralität: Glaubwürdige Kommunikation statt Greenwashing

Klimaneutralität: Glaubwürdige Kommunikation statt Greenwashing

Wer im Unternehmen Umweltschutz betreibt, möchte das auch nach außen kommunizieren. Aber wie?

Mit welchen Worten darf ein Unternehmen die eigenen Klimaschutz Bemühungen beschreiben? Viele Unternehmen suchen nach dem richtigen Weg der Kommunikation. Wir helfen.

Nadine Hofer
29. Juni 2022
Nachhaltigkeit

Die Sache mit der Formulierung

Klimaneutral, CO2-neutral, CO2-negativ, klimapositiv, klimaneutralisiert oder gar umweltneutral: Im Moment sind viele Unternehmen auf der Suche nach den richtigen Worten, um ihr Engagement für den Klimaschutz prägnant zu beschreiben. Zugleich haben Medien und NGOs sich auf die Fahne geschrieben, dieses Engagement kritisch zu überprüfen – häufig unter der Prämisse, dass es sich ohnehin um reines Greenwashing handle. Ob die geplante Green-Claims-Initiative der EU hier rasch Klarheit bringen kann, darf man bezweifeln: Wer Klimaneutralitäts-Aussagen per se kritisch oder irreführend findet, wird das auch weiterhin tun. Und welche Aussagen genau zulässig sind, wird in vielen Fällen vor Gericht ausgefochten werden müssen. Also am besten gar nichts mehr sagen zu einem der wichtigsten Probleme, das die Menschheit lösen muss? Wohl kaum.

Unternehmen wurden und werden von ihren Stakeholdern mit Nachdruck aufgefordert, Teil der Lösung zu sein. Dazu gehört, sich zu den Auswirkungen ihrer Produkte auf Klima und Umwelt zu äußern. Was sich jedoch bei vielen ändern muss, ist die Art der Kommunikation. Unabhängig von Begrifflichkeiten, über die wir uns als Gesellschaft einig werden müssen, gilt schon jetzt: Verkürzte Feelgood-Aussagen sind gesellschaftlich, rechtlich oder medial nicht tragfähig. Stattdessen gilt es, fundiert und verständlich über den eigenen Weg hin zu mehr Klimaschutz zu berichten.

5 Tipps zur Kommunikation von Klimaneutralität

  1. Eigenleistung zuerst
    In Nachhaltigkeitsmanagement UND -kommunikation gilt: Fokus auf Vermeiden, Verringern, Greening – erst danach kommt die Kompensation!
  2. Hintergrundinformationen leicht zugänglich machen
    Auf der Webseite oder im CSR-Bericht sollten Hintergrundinformationen, wie die Klimaneutralität erreicht wird und wie sie in Ihre Nachhaltigkeitsstrategie eingebettet ist, leicht zugänglich und gut verständlich bereitgestellt werden.
  3. Präzise formulieren
    Vorsicht bei Verkürzung oder gar Schönfärberei: Formulieren Sie Fakten präzise aus und legen Sie Wert auf jedes Detail.
  4. Grenzen der Transparenz
    Definieren Sie, welche Inhalte und Daten für das Verständnis Ihrer Stakeholder wichtig sind. Legen Sie aber auch Ihre Grenzen fest, wenn es etwa um wettbewerbsrelevante, sensible Details geht.
  5. Der richtige Maßstab
    Niemals den Anspruch auf Perfektion erheben! Bleiben Sie stattdessen realistisch und kommunizieren Sie entsprechend: Nachhaltigeres Wirtschaften ist ein Lernprozess. Und Fehler passieren – wichtig ist, aus diesen zu lernen und sich stetig verbessern zu wollen.

Kein Zweifel: Schnellschüsse und zielloser Aktionismus führen bei diesem Thema nicht zum Erfolg. Gefragt sind eine strategische Herangehensweise und der Wille, das Thema Klimaschutz ernsthaft und langfristig anzugehen.

Artikel weiterempfehlen