Konjunktiv, Passiv, Füllwörter – das kennen wir doch alles aus der Schule. Was ist denn jetzt neu? Die Kunst liegt nicht darin, möglichst wenige Konjunktive in Texten zu verwenden, sondern vielmehr darin, die goldene Mitte zu finden: Bei aller Klarheit möchten wir schließlich immer noch freundlich wirken – wie wir es eben auch sind.
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Weg mit dem Konjunktiv! Ein Plädoyer für eine klare Kommunikation.
„Ich würde sagen, am besten wäre es vielleicht, wenn wir dazu einmal telefonieren würden.“ Wer kennt solche Sätze nicht? Das Ergebnis: Verwirrung. Wir zeigen wie’s besser geht.
"Wir könnten dann wenn wir fertig sind einfach einen Call machen. Ich würde dich dann..."
Wenn sich unter einer Mail ein derartiger Satz befindet, sind wir oftmals verwirrt. Wer ruft wen an? Warum greift der Absender nicht direkt zum Hörer, anstatt über diese Möglichkeit zu schreiben? Dabei war es höchstwahrscheinlich nicht die Absicht des Absenders, den Adressaten zu verwirren. Der Absender in unserem Beispiel hat sich definitiv für eine höfliche Variante entschieden – in diesem Fall sendet sie jedoch auch eine unklare Botschaft.
Oft werden Konjunktiv („Am besten wäre es“) und Füllwörter („vielleicht“) dazu genutzt, um weniger aufdringlich und insgesamt höflicher zu wirken. Allerdings machen sie Aussagen auch schwammiger und können Missverständnisse auslösen. So können zusätzliche Kommunikationsschleifen entstehen, die Zeit kosten. Konkrete Formulierungen lassen den Leser nicht nur verbindlicher, sondern auch zielstrebiger wirken. Also: Streben wir eine klare Kommunikation an.
Hätte hätte Fahrradkette
In E-Mails lässt sich das leicht umsetzen – gerade beim kritischen Gegenlesen nach dem Tippen. In der Liste der schwammigen Ausdrucksweisen steht der Konjunktiv ganz oben auf dem Siegertreppchen. Raus mit ihm aus den Mails! Er beschreibt schließlich Möglichkeiten, wir wollen aber (in den meisten Fällen) einen konkreten Sachverhalt darstellen. Also: Lasst uns den Indikativ nutzen. Ähnlich verhält es sich häufig beim Passiv und dem Pronomen „man“.
Unnötigkeit von Verkomplizierungen
Zudem neigen wir gerade bei komplexen Sachverhalten zu Verkomplizierungen. 2017 gab eine Stadt in Nordrhein-Westfalen Folgendes bekannt: „Die Vollziehung der öffentlichen Bekanntmachung der ordnungsbehördlichen Verordnung der Stadt vom 1.1.11 erfolgt gemäß §1 der Hauptsatzung der Stadt am 2.1.11 durch Bereitstellung auf der Internetseite der Stadt unter der Adresse www.stadt.de.“ Viele Substantive, wenige Verben. Dadurch haben wir nach dem Lesen des Satzes genauso viel Ahnung davon, was die Stadt uns sagen will, wie davor. Wolf Schneider, Professor, Kolumnist und Träger des Medienpreises für Sprachkultur, erkennt, warum: Verben sind dynamisch und tragen die Handlung. Wenige Verben = wenig Handlung. Sicherlich lässt sich nicht alles auf ein Substantiv und ein Verb herunterbrechen. Wenn wir jedoch etwas darauf achten, das wilde Substantiv-Monster zu zügeln, reicht das schon.
Das sind doch Peanuts
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