Nachhaltigkeitskommunikation: Der richtige Umgang mit den neuen EU-Richtlinien zu Green-Claims
Lernen Sie 5 Tipps für die Praxis im Umgang mit den neuen EU-Richtlinien zu Green-Claims kennen.
Wertvolle Einblicke und praktische Ratschläge zur korrekten und rechtssicheren Kommunikation von Umweltclaims gemäß den neuesten EU-Richtlinien, um Missverständnisse zu vermeiden und das Vertrauen der Verbraucher zu stärken.
Nadine Hofer
25. Juni 2024
Nachhaltigkeit
Tipp 1: Immer aus Sicht des Verbrauchers denken
- Wechseln Sie die Perspektive: Entscheidend für die rechtliche Bewertung ist, wie der durchschnittliche Verbraucher Ihre Botschaft versteht.
- Merke: Kommt es zum Rechtsstreit, dann sind die Richterinnen und Richter Ihre Verbraucher
Tipp 2: Klare und exakte Botschaften
- Beschreiben Sie die Umweltleistung konkret – mit verständlichen Erklärungen und klaren Definitionen. Sprechen Sie nicht nur allgemein das Umweltbewusstsein an.
- Beispiel: Nutzen Sie den Claim „Biologisch abbaubar“, sollte erklärt werden, was damit genau gemeint ist.
Tipp 3: Beweise, Beweise, Beweise
- Stützen Sie Aussagen zu Umweltvorteilen auf solide und überprüfbare, möglichst auch wissenschaftlich fundierte Nachweise.
- Verzichten Sie auf Übertreibungen oder gar unzutreffende Darstellungen – und vergessen Sie nicht, Ihre öffentlichen Aussagen bei relevanten Änderungen zu aktualisieren.
Tipp 4: Realistischer Blick in die Zukunft
- Aussagen, die sich auf die Zukunft beziehen, müssen realistisch und erreichbar sein. „Emissionsfrei bis 2030“ ohne nähere Erläuterungen ist bspw. zu vage.
- Treffen Sie nur Zukunftsaussagen, für die Sie bereits einen konkreten Plan haben – und beschreiben Sie diesen.
Tipp 5: Vorsicht bei Nachhaltigkeitssiegeln
- Verwenden Sie nur Siegel, die auf einem Zertifizierungssystem beruhen oder von staatlichen Stellen vergeben werden – keine Eigenkreationen.
- Zudem muss ein Siegel unmittelbar verständlich sein: Wer vergibt das Siegel? Worauf bezieht es sich genau? Wofür steht es?
Allgemeine Empfehlungen
- Seien Sie vorsichtig beim Herausstellen ökologischer Eigenschaften.
- Betrachten Sie Werbematerial und Umweltaussagen als Ganzes.
- Stellen Sie sicher, dass behauptete Fortschritte beim Umweltschutz messbar und nachweisbar sind:
- nur tatsächlich zutreffende und nachweisbare Umweltaussagen treffen
- vage, mehrdeutige oder unspezifische Umweltaussagen vermeiden
- Behalten Sie die Gesetzgebung im Auge – und passen Sie Claims ggf. an.
- Schulen Sie Ihre Teams.
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